Wir unterstützen Frauen
in der Umstellung
auf eine nachhaltigere Art
zu kochen.

Effiziente Herde
ersetzen offene Feuerstellen.
Selbstgemachte Recycling-Briketts
senken den Holzverbrauch.

"Kufumba“
bedeutet Kochen auf Luganda

Das Dorf

Buganga, Uganda

Hier unterstützen wir!

In Buganga leben 2.000 – 2.500 Menschen
und die durchschnittliche Anzahl an Kindern
pro Familie liegt bei 4,8.

Die Hauptstadt Kampala
ist ca. 90 km von Buganga entfernt.

Das Durchschnittseinkommen beträgt
510 US-Dollar jährlich bzw. 42,50 € monatlich.

Die Landwirtschaft ist der
wichtigste Wirtschaftssektor.

Das Kochen

Die Ausgangssituation

Bisherige Kochtechnik ist eine traditionelle Feuerstelle, bei der ein Topf auf drei Steinen steht.
Drei Mal täglich wird für etwa 3 - 4 Stunden für durchschnittlich 5 Menschen gekocht.
Daraus einstehen verschiedene Probleme:


Abholzung der Wälder.
Bodenerosion aufgrund der Abholzung.
Finanzielle Belastung der Haushalte durch den Holzkauf oder
zeitintensives und anstrengendes Sammeln des Holzes durch die Frauen.
Starke Rauchentwicklung beim Verfeuern des Holzes.

Die Entwicklung

Das Projekt

KUFUMBA ist ein Frauen-Förderprojekt aus der Kleinstadt Leutkirch in Deutschland für das Dorf Buganga in Uganda. Kufumba bedeutet „Kochen“ und entstammt der Sprache Luganda, die im Dorf Buganga gesprochen wird.

Pfarrer Robert Galiwango war in den Jahren 2016 bis 2019 Vertretungspfarrer von Pfarrer Elmar Schneider in der Gemeinde Herlazhofen bei Leutkirch. So entstand der Kontakt zur Leutkircherin Ursula Maurer-Härle. In Gesprächen und Diskussionen berichtete Pfarrer Galiwango stets aus seinem Heimatdorf Buganga, dem Leben und den Herausforderungen dort. So rückte der Alltag in Afrika sehr nahe – mit allen täglichen Mühen, Einschränkungen und der überwältigenden Armut. Es lag nahe, Unterstützung anzubieten.

Wichtig war von Anfang an, uns nicht von unseren eigenen Vorstellungen leiten zu lassen, sondern auf die Bedürfnisse der Frauen zu hören. Denn was aller meistens fehlt, sind nicht Ideen, sondern die Anschubfinanzierung.

 

Ein Anliegen, das Ursula Maurer-Härle oftmals zu Ohren kam, war der Wunsch der Frauen, die Art des Kochens zu verbessern. Aus anderen Dörfern wie auch vom lokalen Markt kannten sie bereits effizientere Herde, die die traditionellen offenen Feuerstellen abgelöst hatten. Der hohe Holzverbrauch und der gesundheitsschädigende Rauch offener Feuerstellen sind als großes Problem bekannt. Wir konnten Trainer finden, welche den Frauen vor Ort zeigten, wie Brennmaterial – als Alternative zu Holz – aus Kohlestaub und sonstigen Recycling-Materialien, die lokal verfügbar sind und wenig oder nichts kosten, selbst hergestellt werden kann. Die derzeit beste Variante besteht zu 50% aus Holzkohlestaub, Kasawamehl, anderer pflanzlicher Biomasse sowie heißem Wasser. Per Hand vermischt und zu faustgroßen Kugeln geformt, trocknen sie 3-4 Tage in der Sonne und können anschließend zum Kochen verwendet werden. Die Briketts brennen zudem, so die Dorffrauen, besser – weil länger  und rauchärmer – als das traditionell verwendete Feuerholz.

 

Anfang 2021 finanzierte Ursula Maurer-Härle 50 Herde, welche an die ersten Interessentinnen verteilt wurden. Die Herde wurden nicht verschenkt, sondern sie wurden gegen einen Korb mit selbst hergestellten Recycling-Briketts abgegeben, die verkauft und zur Finanzierung weiterer Herde verwendet werden konnten. Ein Herd, der vor Ort gefertigt wird und beim lokalen Händler gekauft werden kann, kostet umgerechnet 12,50 €. Der Herd besteht aus gebranntem Lehm und einer Ummantelung aus Metall. Bereits nach kurzer Zeit wurden Wartelisten für die Herde erstellt ­­– ein Zeichen dafür, dass die Frauen von Buganga von der neuen Form des Kochens sehr überzeugt sind. Ende 2021 waren allein in Buganga schon 150 Herde im Einsatz. Und weitere sollen folgen!

 

Die ersten Erfolge & Perspektive

In dieser, der aktuellen Phase, können die Dorffrauen aus Buganga ihre ersten Erkenntnisse umsetzen. Briketts werden für den Eigenverbrauch und für den Verkauf auf dem lokalen Markt produziert und mit den Herden wird täglich gekocht. Zudem finden regelmäßige Frauentreffs statt, in denen sich die Frauen austauschen und auch interessierte Frauen erste Informationen zu Brikettherstellung und effizientem Kochen sammeln können. 

 

Die alltäglichen Erfahrungen sollen derzeit genutzt werden, um die Herstellung der Briketts zu verbessern. Vor allem soll der Kohlestaub, der bisher noch aus dem Verbrennen von Feuerholz stammt, durch selbst hergestellte Pflanzenkohle ersetzt werden. Darüber hinaus ist es wichtig, für noch viele weitere Herde eine Anschubfinanzierung zu ermöglichen.

Da sich die Frauen regelmäßig treffen, entwickeln sie neue Ideen, wie sie wirtschaftlich voran kommen können, um die Versorgung ihrer Familien zu verbessern. Die Lagerung der selbstgemachten Kohlen ist ein wichtiger Diskussionspunkt, weil die Regenzeit eine stetige Produktion behindert.

 

Bereits seit einem Jahr stellen die Frauen Flüssigseife her, die sie zum einen selbst nutzen und zum anderen erfolgreich auf dem lokalen Markt verkaufen können.

Schöne und praktische Körbe sowie Bodenmatten werden von den Frauen schon seit 2 Jahren aus Natur- und Recycling-Materialien hergestellt. Auch dies stellt eine weitere Einnahmequelle dar. Wichtig ist den Frauen darüber hinaus, ein eigenes Spar- und Leihsystem aufzubauen.

 

Der Nutzen

 

Im Vordergrund steht die soziale Komponente des Förderprojekts.

 

Die beispielhafte Berechnung hier zeigt die positive Auswirkung auf das ökologische Gleichgewicht und den Klimaschutz.

 

Unser Einsatz entspricht auch den ZIELEN FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG der Agenda 2030.

Neben den positiven sozialen und ökonomischen Auswirkungen führt das Projekt zu erheblichen ökologischen Verbesserungen:

 

Der Kohlestaub in den Briketts hat derzeit einen Anteil von 50%. Der Kohlestaub wird nicht eigens für die Briketts produziert, sondern ist Restmaterial aus abgebranntem Herdfeuer und aus der Holzkohlelagerung. Dadurch kann man von einem rechnerischen Holzanteil von ca. 25% ausgehen.

Folgen wir den Ausführungen der Organisation ‚atmosfair‘, so können wir Vergleiche zwischen Brennholzverbrauch und Kochverfahren in Ruanda und Uganda ziehen. Laut ‚atmosfair‘ verfeuert in Ruanda ein Haushalt etwa 5 Tonnen Brennholz im Jahr. Die Haushalte in Uganda sind – wegen des höheren Bevölkerungswachstums im Vergleich zu Ruanda – tendenziell größer. Damit verbraucht ein Haushalt in Uganda mindestens ebenfalls 5 Tonnen Brennholz jährlich, um zu kochen.

Die nun einjährige Erfahrung mit den Briketts zeigt, dass sie im Vergleich zu Brennholz länger brennen – so dass Brauchwasser nach dem Kochen noch erhitzt und damit entkeimt werden kann. Außerdem entwickelt sich beim Verbrennen deutlich weniger Rauch, was sich auf die Gesundheit der Frauen sehr positiv auswirkt.

Unter der Annahme, dass die Briketts bei Nutzung des effizienten Herdes mindestens 75% an Frischholz einsparen, bringt die Umstellung vom Kochen mit Brennholz auf das Kochen mit Briketts eine Brennholz-Einsparung von 5 x 0,75 Tonnen = 3,75 Tonnen. Dies entspricht – nach den Berechnungen von ‚atmosfair‘ –  einer CO2 Einsparung von 4,67 Tonnen jährlich.

Bisherige Erfahrungen zeigen, dass die Haushalte in Buganga für die Mittagsmahlzeit gerne mit der zweiten, traditionellen Feuerstelle zusätzlich kochen, um dort das Essen mit der kürzeren Garzeit parallel zuzubereiten. Somit wurden bislang drei Mahlzeiten auf einer traditionellen Feuerstelle gekocht, wohingegen heute zwei Mahlzeiten mit dem Herd und eine Mahlzeit mit Herd und Feuerstelle zubereitet werden. Des Weiteren können die Recycling-Briketts einzig in der Trockenzeit hergestellt werden, da die Möglichkeit der Trocknung in der Regenzeit entfällt.

Ausgehend von einer möglichen CO2-Einsparung von 4,67 Tonnen muss diese mit Blick auf die genannte zusätzliche Nutzung der Holz-Feuerstelle um 25% und somit ca. 1,2 Tonnen CO2 gekürzt werden. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass derzeit in der Regenzeit noch keine Briketts produziert und genutzt werden können, was die mögliche CO2-Einsparung um weitere ca. 1,5 Tonnen mindert. Im Ergebnis ist also eine CO2-Reduzierung aufgrund des Einsatzes der Pflanzen-Briketts und der neuen Herde in Höhe von ca. 2 Tonnen pro Haushalt realistisch.

Die 150 Herde, die bereits in Buganga im Einsatz sind, ermöglichen somit eine jährliche Einsparung von ca. 300 Tonnen CO2.

Bei Kosten von 12,50 € pro Herd mussten somit 1.875 € für eben diese CO2 Einsparung investiert werden. Das entspricht einem Betrag von 6,25 € pro Tonne CO2.

Quellenangabe:     
www.atmosfair.de/de/klimaschutzprojekte/energieeffizienz/ruanda/

Die Ziele

NACHHALTIGE ENTWICKLUNG

Mit der Agenda 2030 hat sich die Weltgemeinschaft 17 Ziele (Sustainable Development Goals) für eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Entwicklung gesetzt.

 

Durch die Verwendung der neuen Herde mit Brennknödeln unterstützen wir die Erreichung der Ziele 3, 13 und 15:

Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern.

Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen.

Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation beenden und umkehren und dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzen.

Kein zeitintensives, anstrengendes Holzsammeln.

Bisher beträgt die tägliche Zeit zum Holzsammeln mehrere Stunden für eine Familie. Die Herstellung der Brennknödel dagegen benötigt umgerechnet ca. 15 Minuten pro Tag.

Weniger Rauchentwicklung.

Der neue Herd hat im Vergleich zum offenen Holzfeuer eine deutlich niedrigere Rauchentwicklung, weil das Brennmaterial nicht nass ist.

Finanzielle Belastung sinkt.

Brennknödel sind finanziell um ca. 50 % günstiger als Feuerholz.

Weniger Abholzung der Wälder.

Der Bedarf an geschlagenem Holz sinkt, da für den Betrieb des Ofens sowie für die Herstellung der Brennknödel kein neues Brennholz benötigt wird.

Keine Bodenerosion durch Abholzung.

Im Zuge von weniger Abholzung kommt man dem ökologischen Gleichgewicht näher und vermeidet negative Folgen wie beispielsweise Bodenerosion.

Das Engagement

DIE UNTERSTÜTZER

Für mich ist bei dem Projekt Kufumba besonders wichtig,

dass damit die wirtschaftliche Situation

der Frauen in Buganga verbessert werden kann und

gleichzeitig ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet wird.

Ursula Maurer-Härle

Steuerberaterin in Leutkirch im Allgäu

 

Bereits seit vielen Jahren beschäftigt sich Ursula Maurer-Härle mit entwicklungspolitischen Fragen. Besonders am Herzen liegen ihr die Menschen und Länder auf dem afrikanischen Kontinent.

Ich bin Ursula Maurer-Härle sehr dankbar,

dass sie die Idee für das Projekt Kufumba hatte

und damit die Frauen in meinem Heimatdorf

langfristig unterstützt.

Robert Galiwango
Katholischer Pfarrer

Robert Galiwango ist im Dorf Buganga geboren und aufgewachsen.
Durch viel Glück erhielt er ein Stipendium für das Studium der katholischen Theologie und ist heute Pfarrer in einer Gemeinde in der Nähe von Kampala, der Hauptstadt von Uganda. Seit einigen Jahren übernimmt er immer im Sommer die Urlaubsvertretung des katholischen Pfarrers in Leutkirch-Herlazhofen.

Die Spenden

DIE FINANZIELLE UNTERSTÜTZUNG


 

Wir freuen uns, wenn Sie unser Projekt KUFUMBA finanziell
unterstützen möchten. Allerdings können wir keine Spendenbescheinigung
ausstellen. Aber das Geld kommt garantiert
und zu 100% den Frauen in Buganga zugute.

Unsere Bankverbindung:

Ursula Maurer-Härle, Stichwort Kufumba
Volksbank Allgäu-Oberschwaben
IBAN  DE96 6509 1040 0037 0860 14

Das Förderprojekt KUFUMBA wird von der Brauerei Clemens Härle aus Leutkirch unterstützt – mit 5 Cent pro verkaufter Flasche Bio NaturRadler. Das Bio NaturRadler ist ein Bio-Biermischgetränk aus hochwertigen Zutaten, für dessen Herstellung am Standort einzig erneuerbare Energien eingesetzt werden. In der Glas-Mehrwegflasche, mit Altpapier-Etikett und im Recyclingkasten ist es eine erfrischende Spezialität, die allen Anforderungen der Zukunft gerecht wird.

 

Wir unterstützen Projekte, die neben der Verbesserung der sozialen Lage auch den Klimaschutz in den Fokus rücken mit Spenden und möchten damit zur Erreichung der ZIELE FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG der Agenda 2030 beitragen.


 

Wir machen den Unterschied:
Eine finanzielle Unterstützung von Förderprojekten dient nicht der Kompensation von klimaschädlichen Emissionen. Mehr erfahren?
 

Kufumba - handgemacht in Buganga

Von Hand gefertige Körbe aus Buganga bilden für die Frauen eine weitere Einnahmequelle. Eigenständigkeit und Eigenverantwortung in Verbindung mit finanzielle Möglichkeiten machen Entwicklung möglich und beeinflussen das Förderprojekt Kufumba gesamtheitlich positiv.